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Apparat Berlin 

Von Helgard Haug / Daniel Wetzel

Szenische Arbeit zu Massenmanagement, Panikforschung
und dem Selbstversuch der beiden Teile Berlins im Winter 1963/64. 

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Apparat Berlin – 2 agree 2 disgagree.

Apparat Berlin beginnt jeweils um 11 Uhr am Potsdamer Platz, am Brandenburger Tor oder vor dem Roten Rathaus: Willenbacher und Kaltwasser finden an jedem Aufführungstag einen Berlin-Experten – die Touristin / den Touristen des Tages. Die Experten werden als solche angesprochen, weil sie fotografieren und gebeten, ihre Schnappschüsse vom Tag am Abend im Publikum zu verteilen und sie dabei zu signieren. Eine Stadt muss Motive liefern, sonst laufen die Touristen in die falschen Ecken. Ein Tourist braucht eine Kamera, sonst kann die Stadt ihn nicht fotografieren. Die Black Box in der Hand. Apparat Berlin. Eine Grenze entsteht durch ihre Benutzung.

Im Winter 1963 / 64 dürfen West-Berliner erstmals nach 28 Monaten Trennung und Kontaktsperre in den anderen Teil der Stadt – Motiv: Familienzusammenführung für einen Tag; 18 Tage insgesamt dauert der Versuch. Der Apparat gerät in Bewegung, Organe mit unterschiedlicher Taktung suchen kurzfristig gemeinsame Frequenzen, „Architekten der Einheit“ und Anordnungslyriker machen Überstunden. Die Formel, die ihn ermöglichte lautete „Wir sind uns einig, dass wir uns nicht einig sind“. 13 mal werden Angestellte der Ostpost an der Grenze abgeholt und in Westschulen gefahren. Dort sitzen sie an Tischen, nehmen Anträge an und geben Passierscheine aus. Ein Staat reicht so weit wie er stempeln darf, deshalb wird nachts im Ostteil gestempelt. Vor den Schulgebäuden stehen Tausende im Schnee teils länger als eine Nacht Schlange – für „Antrag abholen“ oder „Antrag abgeben“, oder „Passierschein abholen“. Abgefertigt werden zunächst nur hunderte pro Tag und Stelle.

Wer darf für einen Tag die Seite wechseln? Wie kommt man an die Passierscheine ran? Wie organisiert man den Andrang von Millionen auf Antragsstellen? Das Experiment einer geteilten Stadt mit sich selbst bildet sich in Echtzeit in ihren Küchenradios ab. Im RIAS-Archiv lagern 40 Stunden Bandmaterial von den RIAS-Sondersendungen zu Passierscheinfragen im Winter 1963/64. Auf den Bändern fragen Hörer Peter Herz und seine Moderatorenkollegen nach dem aktuellen Stand der Regeln und nach deren Feinheiten. Sie wollen wissen: Was muss ich tun, wie komme ich ran, was darf ich mitnehmen, was riskiere ich. Sie erfahren am Apparat: Die Regeln sind in Bewegung und sie, die Anrufer, die Spielsteine in einer temporären Versuchsanordnung. Apparat Berlin klammert Auszüge von den Bändern in Bert Neumanns Wohnbühne (und an die schnellste Plakatwand Berlins in der Wartenische am Prater in der Kastanienallee). Die neun Türen der Wohnbühne sind an Ghettoblaster gekoppelt; werden sie geöffnet, springen die Bänder an.

Von: Helgard Haug, Daniel Wetzel

Mit: Josephine Fabian, Martin Kaltwasser und Sascha, Willenbacher und dem Touristen des Tages

Vom Band: Peter Herz, Ruprecht Kurzrock, JoJoachim Jauer, sowie Hörer der Sondersendungen des RIAS zu Passierscheinfragen (Winter 1963/64)

Bühne: Bert Neumann (Einheitsbühnenbild 2001/2002)

Kostüm: Janina Audick Produktion: Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz

​Premiere: Berlin, Prater der Volksbühne, 28. Nov 2001
In Zusammenarbeit mit DeutschlandRadio Berlin

Publikation in „Wohnfront 2002“ (Alexander Verlag Berlin)

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Alle Fotos: Copyright Haug/Wetzel /Rimini Protokoll 2001

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