Bauworkshop mit Martin Kaltwasser im Rahmen des Osthang Projekts - Summer School für experimentelles Bauen Internationaler Darmstädter Architektursommer 2014
Experimentalarchitektur mit recycelten Altautos. Bauworkshop mit Studierenden der Landschaftsarchitektur, Städtebau und Architektur. Länge: 11,5 m (inkl. Terrassen) Breite: 9 m (inkl. Terrassen) Höhe: 3,8 m Innenraumfläche: 65m² Nutzung: Atelier / Seminarraum für das Festival Materialien: Vollholz, Multiplexplatten, Autokarosserieteile, Windschutzscheiben Diese Seite ist noch in Bearbeitung!
Darmstädter Architektursommer 2014 Workshop House Planung, Bauleitung Workshopleitung: Martin Kaltwasser
Mitbauende:
Maße Länge: 11,5 m (inkl. Terrassen) Breite: 9 m (inkl. Terrassen) Höhe: 3,8 m Innenraumfläche: 65m² Nutzung: Atelier / Seminarraum für das Festival
Idee Im Mittelpunkt der gestalterischen Idee des Workshop House steht die architektonische Verwendung von Altautos. In eine Holztragkonstruktion wurden entkernte Autokarosserien integriert, die als Wanddesign, Außenhaut, Innenarchitektur und große, objekthafte Raumelemente dienen. Sie prägen maßgeblich das komplette Erscheinungsbild und die Funktion des Hauses. Innerhalb dieses speziellen Gebäudes - Autos sind die alles dominierenden technischen Elemente unserer Lebensumwelt und unserer gegenwärtigen Gesellschaft - wurden nach der Fertigstellung Symposien und Foren abgehalten, in denen über zukünftige Formen gesellschaftlichen Zusammenlebens debattiert wurde. Das Workshop House ist danach erhalten geblieben.
Konstruktion/Material Das Workshop House steht im südlichen, niedriger gelegenen Bereich des Osthang-Areals, angrenzend an den Olbrichweg. Das simple Holzfachwerk bildet eine eingeschossige Hallenkonstruktion, die mit einem großzügig überstehenden Flachdach abgedeckt ist. Die wichtigste gestalterische Idee spielt sich im Bereich zwischen Fußboden und Dach ab, wo ausrangierte Autokarosserien zusammen mit sorgfältig ausgebildeten Umrahmungen aus Holzelementen das gesamte Design bestimmen. Die Außenwände bestehen teilweise aus kompletten Autokarosserieteilen, aus Autoteilen, als Fensteröffnungen dienen die vorhandenen Autofenster, Autotüren dienen als Zugänge, eine ganze Wand besteht aus seriell montierten Frontscheiben und in den Innenraum ragen Autohälften, Sitze, und plüschig ausgekleidete Autodächer. Das Workshop House war während der Bauphase eine aufregende Automobil-live-Transformationswerkstatt und nach der Fertigstellung erleben die BesucherInnen eine extrem abwechslungsreiche, nutzbringende, teils kühne Architektur von Autorückseiten, Umkehrungen, Ready-Mades, Abstrahierungen, gespeist aus dem unendlich faszinierenden Formenkanon des Automobildesigns.
Außenraum Durch das weit ausladende Dach sind weite Außenbereiche überdacht. Die scheunentorgroßen Doppelflügeltüren auf drei Gebäudeseiten montiert, in die komplette Autotüren integriert wurden, umgedreht oder gespiegelt, dekontextualisiert und abstrahiert, verleihen dem Gebäude eine Art Raumschiffästhetik. Die Automobilteile übernehmen auch im Außenraum ganz praktische Funktionen. Sie dienen als Sitze, Ablagen, Nischen, sie stellen die Übergänge zwischen innen und außen dar. Die umlaufenden Terrassen münden an zwei Gebäudeseiten in Stege die auf die höher gelegene Umgebung der Osthang-Waldlandschaft führen und die Verbindung zu den anderen Gebäuden herstellen. Im Süden hat das Gebäude eine Außenraumplattform, die als Raumerweiterung bei schönem Wetter genutzt werden kann.